Man sagt, hier wohnt die Seele Spaniens: Das von der Sonne verwöhnte Andalusien ist die südlichste Region des spanischen Königreichs und bekannt für die Lust am Feiern und Genießen, am Essen und Trinken. Sherry oder Wein, Oliven oder Schinken, Fisch oder Tapas: Auf die andalusische Küche können Sie sich sicher freuen.

Frühstück in Andalusien

Das Frühstück (desayuno) fällt in Spanien im Vergleich zu Deutschland eher spartanisch aus. Während in Deutschland oft ein ausgiebiges Frühstück eingenommen wird, besteht dieses in Andalusien oft lediglich aus einem Kaffee und einem Toast oder einem kleinen, süßen Gebäckteilchen. Den Kaffee bereiten die Spanier mit Hingabe und in der Art des italienischen Espressos zu. Deshalb gehört er auch zu Europas Besten. Dazu serviert man in der Cafeteria frisch gepressten Orangensaft (zumo de naranja natural). Wenn Sie die Region besuchen und in einem Hotel übernachten (Hier können Sie eine Vielzahl an Andalusien Hotels buchen), wird Ihnen in der Regel aber selbstverständlich ein umfangreiches Frühstück oder Buffet angeboten.

Tapas

Tapas Bar in Sevilla
Tapas Bar in Sevilla

Klassisch ist das zweite Frühstück der Andalusier um 11 Uhr gegen Mittag. Es hat durchaus Ähnlichkeiten mit dem Ersten. Die Auswahl unter den herzhaften Kleinigkeiten fällt gar nicht leicht. So muss man sich beispielsweise zwischen andalusischem Omelett (tortilla de andalucía), frittierten Sardellen (boquerones fritos), Hackfleischbällchen (albondigas), würzigem Manchego-Käse (queso manchego), luftgetrocknetem Serrano-Schinken (jamón) oder Gambas in Knoblauchöl (gambas al ajillo) entscheiden.Die Verführung durch die leckeren Tapas ist überall in Andalusien groß – man bestellt einfach: una tapa de esto - eine Tapa von dem hier.

Genuss in Tempeln und Tavernen

In Andalusien liegt die Mittagszeit zwischen 14 und 16.30 Uhr. Die Restaurants bieten Mittagsmenüs (menú del día), meist mit verschiedenen Vorspeisen (primero) und Hauptgerichten (segundo) an. Dabei ist nicht selten ein köstliches Dessert und Wein inbegriffen. Die Hauptgerichte kommen ganz ohne allerlei Schnickschnack auf den Tisch: Gebackene Kartoffeln und ein wenig frischer Salat – das war es schon. Aber die Düfte und Aromen sind einzigartig.

Nicht zuletzt durch das gute, spanische Olivenöl erhalten die Speisen ihre verführerische Note. Wertvolles Olivenöl, taufrische Meeresfrüchte (mariscos) und viel Fisch, allen voran Seehecht (merluza), Stockfisch (bacalao) oder Seezunge (lenguado), sind die Hauptelemente der gesunden, mediterranen Küche Andalusiens.

Nicht zu vergessen sind die Suppen. Schon aus der Zeit der arabischen Herrschaft (Geschichte von Andalusien) über Spaniens Süden stammt der Sinnesspruch: „Es gibt Märchen aus 1001 Nacht, in Spanien aber sind 1001 Suppen bekannt.“ Überaus beliebt ist die Knoblauchsuppe (sopa de ajo) und kalte Gazpacho, eine Tomatensuppe, die mit viel Gemüse und Brotwürfeln serviert wird.

Andererseits hält die andalusische Küche allerlei fleischhaltige Genüsse bereit, beispielsweise Lammkeule (pierna de condero), Rinderlende (solomillo), äußerst delikates Hähnchen mit Mandelsoße (pollo con salsa de almendras) oder exquisites, mit Schokoladensoße verfeinertes Rebhuhn (perdices con chocolade).

Weil die Desserts nicht selten auch die Höhepunkte des Menüs sind, offerieren die Andalusier Walnüsse mit geschlagener Sahne (nueces con nata) und eine verführerische Mandeltorte (tarta de almendras). Auch hier sind alte, arabische Einflüsse unverkennbar.

Abends isst man in Andalusien nicht vor 21 Uhr. Restaurants in Sevilla, Granada oder Córdoba füllen sich durchaus erst 22 Uhr. Dies ist die Stunde der feinen Genüsse, der hohen spanischen Kochkunst (alta concina), durchaus die beste Ergänzung zu Andalusiens bodenständiger Küche.

Brandy, Sherry & Flamenco

Für das wohlige Gefühl im Magen sorgt nach einem opulenten Mahl ein weicher, spanischer Brandy, ein süßer, gesunder Schlehenlikör (pacharán) oder ein scharfer Schnaps (aguardiente). Von den Kalkböden um Jerez de la Frontera, Sanlúcar de Barrameda und Puerto de Santa María stammt der kräftige, andalusische Sherry. Weltbekannt und viel genossen ist dieser kräftige Wein nicht selten der Begleiter eines berauschenden Flamenco-Abends. Die Flamenco-Lokale (tablaos) in Granadas Sacromonte-Höhlen oder in Sevilla präsentieren neben den ergreifenden Flamencoshows Sherrys vom Feinsten. Die bekanntesten Sorten sind der trockene Manzanilla aus Sanlúcar de Barrameda und trockener Fino. Sherry-Kennern schmeckt Cream, Olorso oder Amontillado.