Ronda, die Stadt, die auf einem beeindruckenden Felsplateau thront, gehört in Andalusien auch als Kleinstadt in mehrfacher Hinsicht zu den Großen. Sie reiht sich ein in die Liste der „weißen Dörfer“ und hat schon bedeutende Literaten wie Rainer Maria Rilke und Ernest Hemingway mit ihrem Zauber zu langen Aufenthalten verführt.

Als Inspiration stand Ronda auch Prosper Mérimée gewissermaßen Pate für seine Novelle „Carmen“, nach der dann das Libretto zu der am meisten gespielten Oper „Carmen“ von George Bizet entstand. Das ist kein Wunder, denn die Atmosphäre der Stadt bringt nicht nur Poeten ins Schwärmen. In Ronda befindet sich zudem eine der ältesten und am besten erhaltenen Stierkampfarenen des Landes.

Typisch für Ronda sind die weißen Häuserfronten. In den malerisch verwinkelten und schmalen Gassen lassen sich die Häuserwände fast gleichzeitig mit den Händen greifen. Die Stadt besticht zudem durch die wunderschöne Altstadt sowie die direkte Lage an der Schlucht. Zu Ronda gehört überdies die Serranía de Ronda, eine bizarre Berglandschaft. Die Nächte in Ronda berbringt man eher gemütlich in einer Bodega.

Sehenswürdigkeiten in Ronda

Arabische Bäder Ronda
Puente Nuevo
Ronda Sehenswertes

Tickets online buchen

Stierkampfarena Ronda
Palast Mondragon

Die Geschichte der Stadt

Ronda gehört zu den ältesten Städten Spaniens. Schon vor der neolithischen Zeit, der Jungsteinzeit, siedelten Menschen in der Region um Ronda und hinterließen ihre Spuren für die Nachwelt, u. a. durch Höhlenmalereien. Eine erste namentliche Erwähnung der Ortschaft ist aus der Römischen Zeit (zwischen dem 8. Jahrhundert v. Chr. bis zum 7. Jahrhundert n. Chr.) nachgewiesen. Damals wurde die Ortschaft Arundo benannt. Von jener Zeit legen Ausgrabungen Zeugnis ab. Die sehr gut erhaltenen Ruinen der Römerstadt Acinipo, die sich etwa 20 Kilometer nordwestlich der Stadt befinden, sind eines der bedeutendsten Beispiele hierfür.

Als im 8. Jahrhundert die Mauren aus Nordafrika die Iberische Halbinsel für sich entdeckten, hieß die Region Al-Andalus. Der Statthalter Abd al-Aziz ließ eine Burg errichten und Ronda wurde als einer von fünf Verwaltungsbezirken zur Hauptstadt von Al-Andalus und Takorunna. Im 15. Jahrhundert wurden die Mauren von den Christen vertrieben und auch Ronda geriet nach der Eroberung in christliche Hand. Um 1492 hatte die maurische Herrschaft endgültig ein Ende gefunden. Die Stadt begann sich zu verändern. Die Moscheen wurden durch Kirchen ersetzt. Aus den Minaretten wurden Glockentürme.

Ein schweres Erdbeben zerstörte 1580 zahlreiche Bauten. Die wenigsten wurden wieder aufgebaut. An ihrer Stelle entstanden neue Gebäude. Für Ronda begann eine Zeit der friedlichen Entwicklung, wobei der Glanz der Weltmacht Spanien nicht sonderlich auf die Stadt fiel. Vom kolonialen Reichtum profitierten vorrangig Hafen- und Handelsstädte wie Sevilla und Cádiz. Ronda bemühte sich dennoch, seiner regionalen Stellung mehr Bedeutung zu verleihen. So wurde zum Beginn der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit dem Bau der Puento Nuevo, der Neuen Brücke, begonnen, die heute eine der Hauptattraktionen und das Wahrzeichen von Ronda ist. Etwa in dieselbe Zeit fiel der Baubeginn der Stierkampfarena. Die modernen Stierkampfregeln wurden von den in Ronda geborenen Mitgliedern der Familie Romero über drei Generationen entwickelt.

Ronda wurde 1810 für zwei Jahre von den Truppen Napoleons belagert, die bei ihrem Abzug nicht nur die Burg, sondern auch teilweise die Stadtmauern sprengten.

Klima in Ronda

Das subtropische Klima, das in Ronda herrscht, sorgt für trockene Winter und angenehm warme Sommer, die auch sehr heiße Tage aufweisen können. Trotz der Nähe zur Küste wird das Wetter in Ronda nicht vom Küstenklima bestimmt. Im Jahresdurchschnitt herrscht eine Temperatur von etwa 15 Grad Celsius bis 22 Grad Celsius, wobei in den Monaten von April bis Oktober die durchschnittlichen Höchstwerte von mehr als 20 Grad gemessen werden.

Am heißesten ist es im August. Zu dieser Zeit sind Temperaturen über 30° Celsius möglich. Mit ein bis zwei Regentagen ist im Sommer mit wenig Abkühlung zu rechnen. Die Costa de Sol liegt jedoch mit einer knappen Autostunde nicht weit entfernt.

Von Mai bis September kann Ronda mit den meisten Sonnenstunden aufwarten. Diese Zeit ist als Reise- und Urlaubszeit am beliebtesten, wobei das Frühjahr und der Herbst mit milden Temperaturen und einigen Regentagen ebenfalls gut geeignet sind, die Stadt und ihre Umgebung zu erkunden.

Wissenswertes für Touristen

Es gibt in Ronda drei Fremdenverkehrsämter. Zum einen gibt es das Städtische Fremdenverkehrsamt „Turismo de Ronda“ (Tourist Office of Ronda) auf der Paseo de Blas Infante. Ein weiteres Fremdenverkehrsamt ist das „Junta de Andalucia“ (Tourist Office oft he Regional Gouvernement of Andalusia), das sich auf der Plaza de España befindet. Außerdem gibt es noch das Fremdenverkehrsamt „Centro de Iniciativas Turísticas“ in der Calle Espíritu Santo.

Ronda, die Stadt, die bereits 1966 den Status als eines der schönsten Kulturgüter Spaniens erhielt – „Bien de Interés Cultural“ – können die Reisenden mit und ohne Führer erleben. Es gibt die Möglichkeit, einen offiziellen Fremdenführer von einer Person bis zu einer Gruppe mit maximal 30 Personen zu organisieren.

Wer Ronda auf eigene Faust erkunden möchte, kann zwischen zwei unterschiedlichen Touristen-Gutscheinen wählen, die jeweils für verschiedene Museen gelten. Studenten und Pensionäre erhalten zudem noch eine Ermäßigung. Die Gutscheine sind im Tourismus-Büro „Turismo de Ronda“ erhältlich.

Wer aus Marbella mit dem Bus nach Ronda fährt, den erwartet ein besonderes Naturerlebnis, denn der Bus fährt von der Küste in die Serranía de Ronda, bevor er in Ronda ankommt.

Wo liegt Ronda?

Die andalusische Kleinstadt Ronda liegt in der Berglandschaft Serranía de Ronda in der spanischen Provinz Málaga auf 723 m Höhe. Die Costa del Sol im Süden Spaniens ist etwa 50 km entfernt und die Provinzhauptstadt Málaga befindet sich etwa 113 km östlich von Ronda. Marbella ist in etwa einer Autostunde in südöstlicher Richtung erreichbar. Ronda liegt unmittelbar an den Naturparks Sierra de Grazalema und Sierra de las Nieves und ist auf der Liste der „weißen Dörfer“ eine der größten Gemeinden.

Daten & Fakten

Provinz Malaga
Höhe 723 msnm
Fläche 481 km2
Einwohner 36.665
Bevölkerungsdichte 76,23 Einw./km²
PLZ 29400