Ein Zeugnis der islamischen Zeit in Ronda ist der Palast von Mondragon, ein beeindruckendes Bauwerk, das sein Aussehen im Laufe der Zeitepochen mehrmals veränderte. Einst soll der Palast – so erzählt es die Legende – das Wohnhaus des bedeutenden Königs Abbel Maik gewesen sein. Ob es so war, ist nicht nachprüfbar. Doch es ist wahr, dass Hamet el Zegri, ein islamischer Statthalter, in diesem Gebäude gelebt hat.
Zu jener Zeit war Ronda vom Königreich Granada abhängig. Dennoch ist nicht verbürgt, wie der Palast von Mondragon im Zeitalter des Islams tatsächlich aussah, denn die Fassade mit ihrer heutigen Länge gab es damals noch nicht.
Trotz des mehrfach veränderten Aussehens zieht die Schönheit des Bauwerks mit einer Kombination aus dem Mudéjar-Stil, in dem die Innenhöfe und die Türme errichtet wurden, und den Elementen der Renaissance, in denen sich das Portal präsentiert, Besucher magisch an. Heute ist der Palast ein Museum, in dem die Naturräume der Serranía de Ronda dem Betrachter näher gebracht werden. Dessen ungeachtet lassen sich die Gärten und der Hof mit seinen Marmorsäulen und den maurischen Mosaiken besichtigen. Sie stammen aus der Zeit der christlichen Rückeroberung, der Reconquista. Ein zweiter Hof weist bereits eine spätgotische Bauweise auf mit Steinsäulen und Kapitellen, die von Kragsteinen aus Holz gestützt werden. Über diesen Hof gelangt man in das mittlere Geschoss, in dem die Museumsräume untergebracht sind.