König Karl III. gründete 1781 das Dokumentenaktionszentrum in Sevilla, um Dokumente über die Neue Welt zu sammeln und somit den Handel mit den Kolonien zu rechtfertigen. In den wuchtigen Holzregalen des "Archivo General de Indias" lagert also Geschichte: mehr als 7.000 Landkarten und Stadtpläne, 90 Millionen handgeschriebene Seiten, Schiffspapiere, Sklavenregister, Gebete der Seefahrer und Briefe von Christoph Kolumbus.
Obwohl der größte Teil der Schätze nur mit Sondergenehmigung eingesehen werden kann, bietet das Archiv einen Einblick in die Entdeckungs- und Eroberungsgeschichte Amerikas. Die Angestellten des Archivs betonen allerdings die Völkerfreundschaft, von Ausbeutung und Unterdrückung ist bis heute nicht die Rede. Seit 1987 zählt sowohl der bedeutendste Archivbestand des spanischen Kolonialreiches als auch das Gebäude, in dem er untergebracht ist, zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Gebäude der ehemaligen Börse von Sevilla, der Casa Lonja de Mercaderes, wurde im 16. Jahrhundert in der Avenida de la Constiticíon errichtet.
Archivo General de Indias
Av de la Constitución, s/n
41004 Sevilla
http://en.www.mcu.es/archivos/MC/AGI/index.html